Notfallverhütung: Optionen, Wirksamkeit und Sicherheit
Die Notfallverhütung, oft auch als „Pille danach“ bezeichnet, ist ein Mittel für Frauen, um nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder einem Verhütungsversagen eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. In diesem Artikel werden wir fünf Aspekte der Notfallverhütung beleuchten: die verfügbaren Optionen, ihre Wirksamkeit, Sicherheit und weitere relevante Informationen.
Verfügbare Optionen
Es gibt zwei Hauptmethoden der Notfallverhütung:
- Notfallverhütungspillen (NVP): Diese Pillen enthalten entweder Levonorgestrel (ein Hormon) oder Ullipristalacetat. Beide Substanzen beeinflussen den Eisprung und verhindern so die Befruchtung der Eizelle.
- Kupfer-T-Intrauterinpessar (IUP): Dieses Gerät wird von einem Arzt oder einer Ärztin in die Gebärmutter eingesetzt und kann bis zu fünf Tage nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr wirksam sein. Das IUP verhindert das Einnisten einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter.
Wirksamkeit
- Notfallverhütungspillen: Wenn sie innerhalb von 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden, sind sie zu etwa 85-89% wirksam. Je früher sie nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, desto höher ist ihre Wirksamkeit.
- Kupfer-IUP: Wenn es innerhalb von fünf Tagen eingesetzt wird, ist das Kupfer-IUP zu mehr als 99% wirksam und stellt die effektivste Form der Notfallverhütung dar.
Sicherheit
- Notfallverhütungspillen: Für die meisten Frauen sind sie sicher. Mögliche Nebenwirkungen können Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen sein. Bei anhaltenden Symptomen sollte jedoch ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.
- Kupfer-IUP: Das Einsetzen kann schmerzhaft sein und zu Krämpfen oder Blutungen führen. Es besteht ein geringes Infektionsrisiko nach dem Einsetzen.
Wann sollte man die Notfallverhütung in Erwägung ziehen?
- Bei Verhütungsversagen, wie einem gerissenen Kondom.
- Wenn keine Verhütungsmethode verwendet wurde.
- Bei sexuellen Übergriffen, bei denen keine Verhütung eingesetzt wurde.
Was man noch wissen sollte
- Die Notfallverhütung sollte nicht als regelmäßige Verhütungsmethode angesehen werden.
- Sie bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen.
- Bei Fragen oder Bedenken sollte immer ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.
Interaktion mit anderen Medikamenten
Es ist wichtig zu wissen, dass bestimmte Medikamente und pflanzliche Präparate die Wirksamkeit der Notfallverhütungspille beeinträchtigen können. Dazu gehören einige Antiepileptika, Barbiturate, bestimmte Antibiotika, HIV-Medikamente und das Johanniskraut. Frauen, die diese Medikamente einnehmen, sollten ihren Arzt oder Apotheker konsultieren, bevor sie eine Notfallverhütungspille einnehmen.
Häufigkeit der Anwendung
Obwohl die Notfallverhütungspille bei Bedarf mehrmals während eines Menstruationszyklus eingenommen werden kann, sollte sie nicht als primäre Verhütungsmethode verwendet werden. Regelmäßige Verhütungsmethoden sind effektiver und verursachen weniger Nebenwirkungen.
Kosten und Verfügbarkeit
In vielen Ländern sind Notfallverhütungspillen ohne Rezept erhältlich, obwohl das Mindestalter für den Kauf variieren kann. Die Kosten können je nach Land und Verkaufsstelle variieren. Einige Gesundheitsdienste oder Organisationen können die Pille zu einem reduzierten Preis oder kostenlos anbieten.
Menstruationszyklus nach der Anwendung
Es ist normal, dass die nächste Periode nach der Einnahme einer Notfallverhütungspille früher oder später als erwartet eintritt. Wenn die Periode jedoch mehr als eine Woche verspätet ist, sollte ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
Beratung und Unterstützung
Es ist ratsam, nach der Anwendung der Notfallverhütung eine Beratung in Betracht zu ziehen, insbesondere wenn die Notwendigkeit aufgrund eines ungeschützten sexuellen Kontakts oder eines sexuellen Übergriffs entstanden ist. Ein Gespräch mit einem Gesundheitsdienstleister kann auch helfen, eine regelmäßige Verhütungsmethode zu finden, die am besten zu den individuellen Bedürfnissen passt.
Fazit
Die Notfallverhütung ist ein wichtiges Mittel für Frauen, um nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Es ist jedoch wichtig, über alle Aspekte, einschließlich möglicher Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und die Auswirkungen auf den Menstruationszyklus, informiert zu sein. Bei Fragen oder Bedenken sollte immer ein Fachmann konsultiert werden, um sicherzustellen, dass die richtigen Entscheidungen für die individuelle Gesundheit getroffen werden.